Im Jahr 1936 gründeten 11 Idealisten den Camping Club Bern. Zur damaligen Zeit brauchte es eine gehörige Portion Zuversicht, um einen solchen Klub zu gründen. Denn zu jener Zeit reihte man Zeltler unter Zigeuner und Kesselflicker ein.
Die Ausrüstung bestand am Anfang aus primitiven Zelten und viel selbst gebastelten Campingutensilien, die meistens mit dem Fahrrad und Anhänger, zu Fuss mit Rucksack oder dem Zug transportiert wurden. Autos hatten noch Seltenheitswert.
Nach Kriegsende nahm die Campingbewegung einen grossen Aufschwung. Der ganze Camping Club Bern, bestehend aus 50 Mitgliedern, organisierte mit einem riesigen Aufwand die erste Zeltsportschau im Eichholz. 11'000 Personen besuchten diese originelle Ausstellung. Von da weitete sich die Klubtätigkeit enorm aus. Es wurden Ferienlager nach St. Aygulf mit 500 Zelten aus der ganzen Schweiz durchgeführt, Auskunftsabende, Koch-, Schwimm- und Ski-Kurse für Zeltler sowie Winterlager durchgeführt. Als René Gardi seine ersten Afrikareisen unternahm, wagte es der Camping Club Bern, seine Referate im grossen Stil aufzuziehen. Die Camping-Börse wurde ins Leben gerufen.
Im 1949 wurde beim TCS die neue Kategorie „Zeltler und Caravaner“ gegründet. Da schloss sich auch der Camping Club Bern mit 300 Mitgliedern dem TCS an. Heute besteht die Kategorie „Camping“ aus 20'000 Mitgliedern, die in 18 kantonale und regionale Camping- und Caravaning Klubs eingeteilt sind. Vor 10 Jahren betrug die Mitgliederzahl des TCS Camping Club Bern 3'300. In der Zwischenzeit hat sie sich auf 3'700 erhöht und ist heute auf 3'500 zurückgesunken.
Natürlich macht der Fortschritt auch im Campingwesen nicht halt. Die Wohnwagen und Wohnmobile werden immer grösser und haben grösstenteils die Zelte verdrängt. Aus Sicherheits- und Umweltgründen ist heute jedoch vieles von früher wie zum Beispiel das wilde Campieren nicht mehr möglich oder sogar verboten. Auch die Ansprüche der Campeure sind gestiegen. Um im harten Markt zu bestehen, müssen sich auch die Campings dem neuen Trend anpassen, wie zum Beispiel die Parzellen vergrössern, Animationsprogramme anbieten, Sanitäranlagen modernisieren etc.
Wie viele andere Klubs leidet auch der Camping Club Bern bei den teilnehmenden Mitgliedern an Überalterung. Die Zahl der jungen Familien mit Kindern, die an unsere Treffen mitkommen, geht immer mehr zurück. Deshalb muss für die Kinder bis 16 Jahre im Jubiläumsjahr an den Anlässen nicht bezahlt werden. Zudem werden wir unsere Kinderspielprogramme bei der Ausschreibung besonders hervorheben. Weiter versuchen wir, unser Jahresprogramm noch attraktiver und vor allem aktiver zu gestalten: z. B. statt einen Höck mit Diashow, einmal einen Bowlingabend oder das Herbsttreffen als Wandertreffen auszuschreiben.
Highlights aus der Klubgeschichte
1950 wurde im Neuhaus in Interlaken das erste nationale Rallye der TCS-Zeltler durchgeführt und im Jahr 1951 ein internationales AIT-Rallye.
Im Jahre 1966 feierte der TCS CCB die Einweihung des klubeigenen Campings „Faulenssebad“ in Krattigen. Die Errichtung dieses Platzes hat den Vorstand unter dem Präsidenten Hermann Kernen und die mithelfenden Mitglieder manchen Tropfen Schweiss gekostet. Im 1974 gründeten dann die Dauermieter eine Genossenschaft und lösten sich vollständig vom TCS CCB.
Im 1975 wurde erstmals in Bern ein Wohnwagen Fahr- und Manövrierkurs durchgeführt. Dieser Kurs ist bis heute immer noch ein wichtiger Bestandteil von unserer Klubtätigkeit.
Das Highlight in den letzten 10 Jahren war im Jahr 2001 die Durchführung des 40. Europarallys in Interlaken vom 31. Mai – 5. Juni. Es nahmen 750 Familien aus 16 verschiedenen europäischen Ländern daran teil. Die Teilnehmer waren auf 6 Campings in Interlaken, Unterseen und Matten untergebracht. Für die Präsidentin Käthi Sommer und die 160 ehrenamtlichen Helfer des TCS Camping Club Bern, verstärkt durch Mitglieder vom TCS Camping Club Zürich, war die zahlreiche Beteiligung an diesem Europarallye die schönste Entschädigung für drei Jahre harte Arbeit. Alles bis auf das Wetter hat bestens geklappt und die Teilnehmer sind zweifellos mit ausgezeichneten Erinnerungen an die Gastfreundschaft der Schweizer Campingfamilie und die Schönheit des Berner Oberlandes in ihre Heimat zurückgekehrt.